SPRACH.LOS.

Wo sind all die Worte hin? Es gibt doch so viele von ihnen und dennoch scheinen sie manchmal irgendwie weg zu sein. Wo sind sie hin? Haben sie sich versteckt? Oder sind sie da, aber wir stehen hilflos vor ihnen, wie vor den Einzelteilen eines Bausatzes und haben keine Ahnung, wie wir sie zusammensetzen sollen?

Ich habe in den letzten Tagen beides erfahren: Worte, die ausgeblieben sind. Worte, auf die ich gewartet habe, die aber nie gekommen sind. Und Worte, die da waren, die geteilt wurden, die Balsam für meine Seele waren und die mich getragen haben. Die manchmal unerwartet kamen. Immer aber genau richtig waren.

Drei Wünsche frei

Meine Nichten haben mir aus Marokko diese schöne Vase mitgebracht und scherzhaft habe ich gefragt, ob sie mit der Vase auch einen Flaschengeist importiert haben. Gestern dann fing die Vase zu knistern an, so dass ich sicherheitshalber sofort mal einen – nein, gleich alle drei – meiner freien Wünsche geäußert habe. Sehr verschwenderisch, ich weiß 🤷🏼‍♀️ – aber die Gelegenheit war günstig.

Meine drei Wünsche gegen die Sprachlosigkeit:

🧞 Ich wünsche mir Menschen um mich herum, die sprechen – auch wenn man manchmal nicht weiß, was man sagen soll – außer vielleicht genau das. Menschen, die mir mit Worten, kleinen Gesten oder Taten zeigen, dass ich nicht alleine bin.
🧞Ich wünsche mir, dass ich nicht verbittert reagiere, sollte all das doch mal ausbleiben. Sondern nach vorne schaue, auf ein Miteinander ausgerichtet.
🧞Ich wünsche mir – nicht, dass ich immer die richtigen Worte finde, aber dass ich immer irgendein Wort finde. Oder ein Zeichen. Eines, das trägt und das signalisiert „Hei, ich bin da“. Egal, was ist oder was war: „Ich bin da“.

Und das, lieber Flaschengeist, kann doch nicht so schwer sein. Also los,komm raus und dann: Hopp, hopp!