AUS.ZEIT. – Fotos und Gedanken – Woche 14
10.10.2025 / Leise, respektvoll, staunend
Ein Wasserfall, der in der Sonne glitzert, ein zarter Regenbogen über türkisfarbenem Wasser – Sillans-la-Cascade ist ein Ort voller Zauber. Und jetzt, Im Oktober ist es ruhig, das Licht warm, die Luft klar. Man hört nur das Rauschen des Wassers und sonst nichts.
In diesem Moment frage ich mich: Wie mag es im Sommer hier aussehen, wenn so viel mehr Menschen hier sind? Wann wird es zu viel? Wann verwandelt sich Bewunderung in Überforderung – für diese Landschaft, für dieses Naturmonument, für das Leben, das hier gedeiht? Wann wird der Ort von dem vielen Lärm übertönt, den wir Besucher mitbringen? Schon jetzt ist der Weg zum Wasserfall von Bretterzäunen eingefasst, um uns zu lenken und die Natur zu schützen.
Vielleicht geht es bei solchen Orten ja gar nicht ums Erleben, sondern ums Verstehen – und darum, ihren Zauber zu bewahren – leise, respektvoll, staunend.
Foto: Sillans-la-Cascade
11.10.2025 / Hallo, liebes Meer!
Hallo, liebes Meer,
da bist du ja wieder ☺️.
So vertraut – und doch so anders.
Ich höre dein Rauschen, bevor ich dich sehe,
und dein Geruch liegt in der Luft – salzig, klar und frisch.
Schon mein erster Atemzug in deiner Nähe füllt nicht nur meine Lunge, sondern auch mein Herz.
Und dann: bei dir angekommen, bleibe ich stehen, schaue auf deine Wellen und das Glitzern auf deiner Oberfläche. Wie schön du bist.
Ich habe dich vermisst, liebes Meer – deine Weite, deine Farben, dein Rauschen, dein Salz auf meiner Haut. Jetzt bin ich wieder bei dir, und alles fühlt sich richtig an. Schön, dass du da bist, liebes Meer!
Foto: La-Seyne-sur-Mer
12.10.2025 / Welle der Zufriedenheit
Manchmal passt einfach alles zusammen – so auch heute Mittag.
Ein kleines Restaurant direkt am Meer, eine Terrasse mit Blick auf das glitzernde Wasser, das in der Sonne fast hypnotisierend funkelt. Dazu ein Teller mit zartem Lachs, leicht glasierter Kruste, frischem Gemüse und ein bisschen Zitrone – ein Genuss, der perfekt hierhin passt.
Der Geschmack des Meeres, das Rauschen der Wellen und die Wärme der Sonne – alles legt sich wie eine sanfte Welle der Zufriedenheit über mich: Ein leiser Augenblick des Glücks.
Foto: La-Seyne-sur-Mer
13.10.2025 / Abtauchen
Achtung, Taucher.
Ein Warnschild am Hafen von Le Brusc – und zugleich die Einladung, einfach mal abzutauchen und einzutauchen in eine andere Welt. Unter die Oberfläche zu schauen, dem nachzuspüren, was im Verborgenen liegt. In unbekannte Tiefen vorzudringen, Neues zu entdecken. Den Dingen auf den Grund zu gehen.
Zu lernen, jeden Tag ein bisschen mehr. Sich treiben zu lassen und an kleinen Schätzen zu erfreuen. Und dann wieder aufzutauchen:
Gestärkt. Zufrieden. Glücklich.
Foto: Le Brusc
14.10.2025 / Schritt für Schritt
Manchmal sind die Wege holprig, steinig, uneben.
Doch jeder Schritt bringt uns weiter – bis wir irgendwann oben stehen (oder in meinem Fall, fast noch wichtiger: wieder unten 😄) und sehen, wie weit wir gekommen sind.
Wir sind stolz, dass wir es bis hierhin geschafft haben. Und das zu Recht!
Denn am Ende kommt es nicht auf die Länge des Weges oder die Höhenmeter an, sondern darauf, dass man den Weg – so holprig und steinig er ist – überhaupt gegangen ist.
Foto: Wanderweg bei La-Seyne-sur-Mer
15.10.2025 / FARBEN.FROH.
Sanary-sur-Mer – allein der Name klingt schon nach Sommer, Sonne, Meer und einem Lächeln.
Und tatsächlich scheint hier heute alles in Licht und Farbe getaucht zu sein: Die Häuser leuchten in warmen Gelbtönen, in Orange, Rosa und Ocker, und spiegeln sich im Hafenbecken, als wollten sie doppelt strahlen. Die Fensterläden sind wahlweise rot, blau oder grün gestrichen und die Marktstände bringen noch mehr Farbe ins Bild. Auch die Boote tragen ihre Farben stolz zur Schau – mal fröhlich und heiter, mal sanft und still.
Und ich? Ich stehe da, schaue hin, staune und freue mich – und wünschte mir, ich könnte das Licht und all die Farben einpacken und mitnehmen.
Aber da das nicht geht… vielleicht kann ich sie einfach als Erinnerung an einen Tag, an dem alles hell und warm war, weiter in mir tragen und jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sind sie wieder da.
Foto: Sanary-sur-Mer
16.10.2025 / Zurücksetzen erlaubt
Ein Auto für Ausflüge zu haben hat Vorteile. Viele Vorteile: Man findet leichter einen Parkplatz, muss nicht auf die maximale Durchfahrtshöhe achten und kann Straßen wie diese nehmen.
Die Straße führt hinauf zur Kirche Notre-Dame-de-Beauregard d’Orgon. Sie wirkt auf den ersten Blick wie eine Einbahnstraße, ist es aber nicht. Wer ihr folgt, lernt schnell, dass man bei unübersichtlichen Kurven lieber einmal hupt und dass Ausweichstellen nicht ohne Grund da sind.
Ein bisschen ist das wie im Leben: Manchmal wird’s eng und unübersichtlich und man sieht nicht, wohin der Weg führt. Und manchmal landet man trotz bester Planung in einer Sackgasse. Aus der man eben rückwärts wieder raus muss. Aber auch das gehört dazu. Es ist Teil des Unterwegsseins. Und wer bereit ist, den Kurs zu korrigieren, kommt am Ende oft an schönere Orte, als ursprünglich geplant.






