Rückblick Mosel-Camino 2021 – Teil 1

AUGEN.BLICK.

Ein Weg voller Eindrücke und mit ganz vielen Orten, die ich so schnell sicher nicht vergessen werde.

Einer dieser besonderen Orte war der Aussichtspunkt Kompes Käppche vor Treis-Karden:

Eine anstrengende Etappe liegt fast hinter uns: der zweite Abschnitt auf dem Mosel-Camino von Alken nach Treis-Karden hat mich bis hier hin schon ganz schön gefordert. Knapp 500 Höhenmeter haben wir geschafft und ich habe gelernt: Wenn du an einer Weggabelung nicht weißt, welches der richtige Weg ist, nimm den, der bergauf führt. Und der eine oder andere Anstieg war wirklich steil.

Als ich schon mit gar nichts mehr rechne, taucht nach 18 km wie aus dem Nichts plötzlich der Aussichtspunkt Kompes Käppche oder Kompeskopf vor uns auf: Ein Rastplatz mit Tischen und Bänken und einer kleinen Hütte, an der man gegen Spenden ein Glas Wein (oder auch zwei 😉) erhalten kann. Aus vielleicht 230 m Höhe hat man einen herrlichen Blick auf die Mosel, Hunsrück und Eifel und die Orte Treis und Karden, die durch eine Brücke verbunden sind. Inzwischen ist es fünf Uhr und die Sonne taucht den Ort schon in ein ganz warmes, angenehmes Licht. Ein wunderschönes Plätzchen, von dem man gar nicht mehr weg möchte. Und deshalb weiß ich auch nicht, wie lange wir hier sitzen, reden und die Aussicht genießen. Ich habe auf jeden Fall das Lied “Ein Hoch auf uns” von Andreas Bourani im Kopf mit der Zeile:

“Wer friert uns diesen Moment ein – Besser kann es nicht sein”.

Erinnerungen fürs Marmeladenglas

Ich möchte diesen Moment am liebsten in ein Marmeladenglas packen, den Deckel obendrauf fest zu schrauben und ein schönes Etikett anbringen. Und irgendwann, werde ich das Glas dann wieder im Regal finden, es öffnen, vorsichtig dran schnuppern und dann noch einmal den Moment schmecken, riechen und fühlen können.

Erst beim Aufstehen sehe ich, dass auf der Bank, auf der wir saßen, eine kleine Plakette angebracht ist:

“Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten, bis uns unsere Seelen wieder eingeholt haben.”

Wie wahr!