Wie viel Kraft steckt denn bitte in dieser kleinen Blume, dass sie es schafft, sogar den harten, festen Boden zu durchbrechen?
Mein Blick bleibt heute beim Wandern bei diesem gelben Löwenzahn hängen und ich werde nachdenklich. Da ist diese zarte Blume, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz ihren Platz erkämpft hat, die es geschafft hat, den festen Boden förmlich aufzusprengen und nun hier steht. Standfest. Zugeneigt. Lebendig.
Wie kann etwas, das sich so leicht knicken und ausrupfen ließe, solche Kräfte entwickeln und selbst harte Krusten aufbrechen? Wie kann etwas, das sich vom Wind hin und her biegen lässt, gleichzeitig so festen Halt haben?
Ja, ich weiß … die Erklärung ist einfach: Pflanzen bauen durch Wasser, das ihre Zellen füllt, einen inneren Druck auf, der ihnen ungeahnte Kräfte gibt. So ist selbst ein kleiner Löwenzahn in der Lage, durch Asphalt zu stoßen.
Aber wenn das dem Löwenzahn gelingt, kann es uns dann nicht ebenso gelingen?
Wie oft versuchen wir etwas zu durchbrechen – alte Muster zum Beispiel, Gewohnheiten oder auch unseren Schutzpanzer. Allein, uns fehlt der Glaube es zu schaffen. Wie sollen wir die Kraft dafür aufbringen?
Vielleicht sollten wir uns in sollen Situationen den sanften Draufgängermut des Löwenzahns vor Augen führen. Und vielleicht sollten wir zuallererst dafür sorgen, dass wir im Inneren einen gut gefüllten Brunnen haben, der wie das Wasser in den Zellen des Löwenzahns wirkt. Um dann mit Energie und Kreativität all die Widerstände zu überwinden … und um durchzubrechen. Zum Leben. … und um zu strahlen, um uns zuzuneigen und um zu wachsen.