ZEIT.LANG. ❇️ ZEIT.NEHMEN.

„Wann hast du das letzte Mal so richtig gar nichts getan?“ Als mir diese Frage gestellt wird, weiß ich tatsächlich keine Antwort darauf. Irgendwie habe ich das Gefühl, jede Pause sinnvoll nutzen zu müssen: die To-Do-Liste ist lang, es gibt so vieles, wofür ich mich verantwortlich fühle oder was ich gerne machen möchte. Andererseits: mal nichts tun, ohne schlechtes Gewissen, einfach nur das sein… Das hört sich auch nicht schlecht an.

Und so habe ich mich die letzten Tage an ein Experiment gewagt: Jeden Tag 15 Minuten lang nichts tun. Gedanken kommen und gehen lassen, Gefühle beobachten und schauen, was passiert.

Was sich leicht anhört, ist gar nicht mal so einfach. Weil mich so viele Dinge beschäftigen. Weil ich es gewohnt bin, mal eben etwas auf dem Handy nachzuschauen und mal eben etwas – oder besser noch mehrere Dinge auf einmal – zu erledigen.

Nichtstun ist eine echte Herausforderung und 15 Minuten können ganz schön lang sein. Mehr als einmal war ich überzeugt, den Wecker auf 15 Stunden statt auf 15 Minuten gestellt zu haben und noch am nächsten Tag auf meinem Platz zu sitzen.

Aber irgendwann fange ich auch an zu begreifen: die Welt dreht sich weiter, ob ich mir nun meine 15 Minuten Nichtstun gönne oder nicht. Und zwar genauso schnell oder langsam wie sonst auch. Und vielleicht geht es ja gar nicht darum, nichts zu tun, sondern die Dinge bewusst zu tun, sich Zeit zu lassen – für eine Sache. Und dann für die nächste.

Eben sich eine ZEIT.LANG. ❇️ ZEIT.NEHMEN.