Glücklich in Island

EIS.ZEIT.

Einen flüchtigen Moment nur, ein paar Stunden oder vielleicht ein paar Tage… länger gibt es sie nicht die filigranen Eiskunstwerke am schwarzen Vulkansandstrand Breiðamerkursandur (Diamond beach) im Süden von Island.

Die Eisbrocken stammen von der Gletscherzunge Breiðamerkurjökull, einem Ausläufer des Vatnajökull, Europas größtem Gletscher. Wenn das Eis vorne am Gletscher wegbricht, ist es nach Schätzungen von Experten über 1.000 Jahre alt.

Nach dem Abbruch treiben die Eisberge noch eine Zeitlang auf der Gletscherlagune Jökulsárlón, bevor sie hinaus in den Atlantischen Ozean getrieben werden. Hier werden sie von den Wellen bearbeitet, glatt geschliffen und schließlich zurück auf den schwarzen Strand gespült. Und da liegen sie nun, die schwarzen, blauen, weißen und transparenten, kleinen und großen Bruchstücke aus Eis. Selbst bei trübem Wetter leuchten und glitzern sie wie Diamanten und bilden einen starken Kontrast zum schwarzen Sand.

Mal wieder werde ich vor lauter Ehrfurcht und Staunen ganz still: wir erleben gerade, wie Teile des Gletschers ihre mehr als 1.000-jährige Reise beenden. Irgendwie kaum vorstellbar!

Vielleicht ist es genau diese Vergänglichkeit, die Einmaligkeit dieses Erlebnisses, die mich einen Moment länger innehalten lässt. Was wir gerade hier sehen, ist spätestens morgen nicht mehr da. Ich bin auf jeden Fall unendlich dankbar dafür, diesen Moment erlebt zu haben und davon erzählen zu können. Und ich wünsche mir, dass noch viele Menschen diese kleine EIS.ZEIT. erleben können 🥰.

Denn: „Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.“ Kurt Tucholsky